DER WEISSE FELS von Anna Hope

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𝗗𝗘𝗥 𝗪𝗘𝗜𝗦𝗦𝗘 𝗙𝗘𝗟𝗦 von Anna Hope - Rezension

🌊Nachdem mir Roman „Was wir sind“ von Anna Hope extrem gut gefallen hatte, startete ich mit großen Erwartungen in die Lektüre von „Der weiße Fels“.

Beide Romane sind schwer miteinander vergleichbar. Was beide gemeinsam haben, ist das unnachahmlich Gespür Hopes für menschliche Tiefen und ihr wunderbar poetischer Schreibstil. Das machte auch „Der weiße Fels“ für mich wieder sehr lesenswert.

🌊Inhaltlich ist dieser Roman für mich schwer zu greifen. Hope erzählt verschieden Geschichten von verschiedenen Personen und reist mit jedem Kapitel weiter in die Vergangenheit. Ausgangspunkt ist eine Schriftstellerin kurz vor Ausbruch der Coronakrise an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Dann begegnen wir einem Sänger, es ist der Lizard King, auf der Flucht vor seinem Ruhm. Zwei Yoeme Mädchen  Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Weg in die Sklaverei. 

Am Endpunkt ein spanischer Marineleutnant auf seinem Schiff, der mit seiner Flotte die Küste kartographiert.

🌊Für mich erreicht der Roman hier seinen Wendepunkt, genau an der Stelle als der Leutnant sein Herz verhärtet und verschließt. Danach reisen wir kapitelweise zurück in die Gegenwart bis zum Ausgangspunkt, der Schriftstellerin, zurück.

🌊Alle Geschichten umspinnen den weißen Felsen in Mexiko, als Ort der Sehnsucht, der Reue und der Umkehr.

Der Fels ist das metaphysische Bindeglied zwischen den einzelnen Figuren und Geschichten.

🌊Wer allerdings nach einer abgschlossenen stringent erzählten Story sucht, sollte hier eher nicht zugreifen. Die einzelnen Episoden sind in sich nicht abgeschlossen, sondern geben nur Ausschnitte aus den verschiedenen Leben wieder. 

🌊Hope webt einen einen dichten Teppich aus Emotionen, der Roman lebt von seiner starken poetischen Sprache und erzeugten Bildern, nicht vom Verlauf seiner Geschichte.

Mir hat das gut gefallen, ich konnte mich von dieser Erzählweise mitnehmen und tragen lassen und ich empfehle es auch euch!

 Übersetzt von Eva Bonné 

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