Eine wahre Geschichte von Schiffbruch, Mord und Meuterei
Mit Sachbüchern ist es bei mir so eine Sache. Ich bin wirklich an vielen Themen interessiert und möchte dann immer mehr darüber wissen. In meinem Leben bin ich aber an einem Punkt, an dem ich gerade nicht die Kapazität und auch die Lust habe, mich mit wirklich tiefer gehend mit einem Thema auseinander zu setzten und zu recherchieren.
Oder kurz gesagt, ich möchte fertig aufbereitete Informationen, optional unterhaltsam umgesetzt.
Diese Bedürfnisse stillt „Der Untergang der Wager“ in perfekter Art und Weise. Wenn das Time Magazin dem Klappentext urteilt „Liest sich wie ein Thriller“, dann ist das keine Übertreibung.
„Ein spannender Bericht…dramatisch und fesselnd“ – The Economist
Auch ich fand die Geschichte des englischen Schiffes, die historischen Hintergrundinformationen und die von Grann ausgewählten Einzelschicksale so spannend, dass mich das Buch unglaublich fesselte und zu meinen Highlights der populärwissenschaftlichen Bücher gehören wird.
Ich möchte nicht so viel vom Inhalt spoilern. Gut, das Schiff wird untergehen, das verrät schon der Titel. Aber warum? Und was passiert danach mit der Besatzung? Und Mord und Meuterei?
Spannend wie Fiktion
Zugeben, das kling schon etwas reißerisch, wird aber den historischen Tatsachen, die sich im Januar 1742 vor der Küste Brasiliens abspielten, gemäß Granns detaillierten Recherchen durchaus gerecht.
Mir gefällt diese Mischung aus Seefahrer-Abenteuer und Survival-Geschichte ausgesprochen gut. Zumal Grann seine Erzählung in viele interessant beschriebene Hintergrundinformationen zum historischen Kontext über Seefahrt, die englische Navy und die damalige gesellschaftliche und soziale Situation einbettet.
„Der Untergang der Wager“ bietet mir einen wunderbar unterhaltsamen und lebendigen Einblick in die Vergangenheit. Positiv hervorheben möchte ich besonders, dass Grann auch auf die negativen Folgen und beispielhaft auf das dem Kolonialismus zu Grunde liegende Menschenbild eingeht. Und er vergißt nicht den wertvollen Hinweis auf die vielen ebenfalls tragischen, aber vergessenen und unerzählten Geschichten der ,durch den Kolonialismus ausgelöschten, indigenen Völker.
Ein Benefit ist das farbige Bildmaterial und die Karten in den Buchdeckeln, weswegen ich hier nicht zum Hörbuch gegriffen habe, sondern mit dem hochwertig Hardcover sehr glücklich bin.
Für mich war „Der Untergang der Wager“ ein Must-Read und ist für dich eine große Empfehlung, wenn es dich thematisch anspricht.
Vielen lieben Dank an das Team Bloggerportal und C. Bertelsmann Verlag von Penguin Randomhouse, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben und Danke und viel Erfolg für David Grann für sein Buch.
Aus dem Englischen von Rudolf Mast
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