Hohe Berge von Silke Stamm

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Hohe Berge von Silke Stamm

Gerade „Hohe Berge“ fertig gelesen, die letzten Seiten wieder langsamer atmend, nach dem Abstieg wieder im Tal ankommend.

Der Aufbau von „Hohe Berge“ von Silke Stamm erinnert selbst an einen Berg. Es geht langsam los, man gewöhnt sich schnell an die ungewöhnliche Erzählstruktur (jeder Satz ist im Infinitiv, es gibt keine Subjekte). Im Hauptteil beschleunigt sich gefühlt das Tempo, die Handlung nimmt Fahrt auf, bis der Höhepunkt und Gipfel erreicht ist. 

Ich möchte gar nichts zur Geschichte selbst schreiben, die ist an sich nicht spektakulär. Spektakulär ist für mich die Erzählform und der Schreibstil. 

Es wird soviel subtil mit wenigen Worten vermittelt. Der Stil erzeugt bei mir gleichzeitig ein Gefühl von Distanz und von Identifikation. Das Gefühl, in einer Gruppe ausgeschlossen zu sein, das Gefühl zu einer Gruppe zu gehören.

Beklemmung und Scham. 

Ich konnte das Buch nicht nebenbei lesen, musste mich konzentrieren. Ein großes, aufregendes Lese- und Sprachvergnügen.

Klappentext:

„Eine Frau. Fünf Männer. Eisiger Wind in höheren Lagen während einer Skidurchquerung in den Schweizer Alpen. Kunstvoll verdichtet und mit außergewöhnlicher literarischer Kraft erzählt „Hohe Berge“ eine Geschichte vom Miteinander unter herausfordernden Umständen.“

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