EIN KLARER TAG von Carys Davies

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ein klarer Tag Carys Davies

Zu diesem Roman „Ein klarer Tag“ habe ich hauptsächlich wegen dem schönen Cover gegriffen. Und nach der Lektüre weiß ich jetzt, wie gut es zu der Geschichte von Carys Davies passt.

Die Handlung spielt 1843 auf einer abgelegenen Shetlandinsel, auf der nur noch ein einziger Bewohner lebt. Die Geschichte ist fiktiv, basiert aber auf wahren geschichtlichen Hintergründen, wie ich in den Anmerkungen der Autorin nachlesen kann. Dieser letzte Bewohner soll nun auf Drängen des Eigentümers auch noch die Insel verlassen und dafür wird der verarmte schottische Pfarrer John Ferguson an geworben. Seine Frau Mary und er fühlen sich bei dem Gedanken, einen Mann aus seinem Umfeld herauszureißen nicht besonders wohl, aber der Geldmangel zwingt sie dazu, den Auftrag anzunehmen. Auch über die längere räumliche Trennung ist das liebevoll verbundene und idealistische Ehepaar nicht besonders erfreut.

Als John auf der Insel ankommt, hat er keine Ahnung was ihn dort erwartet und wie er den Inselbewohner Ivar zum Mitkommen überreden könnte.

Und tatsächlich stürzt er gleich nach der Ankunft von einer Klippe und verletzt sich schwer.

Er wird von Ivar, der keine Ahnung hat warum plötzlich ein Fremder auf seiner Insel auftaucht, gefunden und gesund gepflegt.

Die Kommunikation zwischen den beiden Männern erweist sich als schwierig, denn Ivar spricht nur eine Dialektform des heute vergessenen und ausgestorbenen Norns.

Während John von seinen Verletzungen erholt, lernen die Männer allmählich sich zu verständigen und John gerät immer tiefer in seinen schweren Gewissenskonflikt…

Wie weit reicht nonverbale Kommunikation?

Der Roman von Carys Davies ist seitenmäßig nicht sehr umfangreich und doch sehr gehaltvoll. In ihrer glasklaren und leuchtende Sprache überrascht sie mich völlig mit dem wahren Kern der Geschichte, denn es ist eigentlich eine zart gezeichnete und ungewöhnliche Liebesgeschichte. Das fand ich im Kontrast zu dem rauhen Hintergrund des Insellebens sehr berührend und macht den Roman in meinen Augen zu einem besonderen Kleinod.

Wenn dir vielleicht die „Die Tage des Wals“ gefallen haben oder du gerne eine poetisch und gefühlvoll erzählte Geschichte magst, könnte dir Ein klarer Tag“ auch gefallen!

Ich bedanke mich beim Luchterhand Verlag und beim Team vom Bloggerportal für das stimmungsvolle Rezensionsexemplar. Danke und viel Erfolg an Carys Davies für den Roman!

Aus dem Englischen übersetzt von Eva Bonné

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  • ein klarer Tag Carys Davies Klappentext

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