Ich, die Welt und der Sinn von allem

Geschrieben von:

Ich, die Welt und der Sinn von allem Philosophie

Ein Kompass in wirren Zeiten von Lukas Kiemele

Ich mag keine Ratgeber. Wie sieht es bei euch aus? Keine Sorge, bei „Ich, die Welt und der Sinn von allem“ handelt es sich NICHT um einen Ratgeber, auch wenn der Untertitel „Kompass“ ähnliches suggeriert.

Kiemele geht dabei in den Anfangskapiteln auf historischen Streifzug und schildert dabei sehr komprimiert, wie der Untergang der Metaphysik und Tod der Romantik bis hin zum Nihilismus, als Ursprung und die Quintessenz der modernen Sinnkrise gesehen werden kann. 

Er erläutert im Kontext, wie die Wissenschaft auch keinen Ausweg oder Anleitung mehr bietet, sondern nur bei der Vermeidung von Leid und Schmerz hilft, aber nicht auf der Suche nach einem glücklichen, sinnvollen Leben.

In den weiteren Kapiteln geht es um die Konsequenzen, die daraus für uns als Individuum und Gesellschaft resultieren und zeigt auf, warum manche Alternative auch nicht die Lösung sein können.

Kiemele spricht sich anschließend stark für eine Wiederbelebung der idealen humanistischen Idee aus.

„Die Quelle eines tiefen inneren Friedens liegt darin, unsere Würde zu wahren, uns täglich zu bemühen, ein guter Mensch zu sein und das Leben unserer Nächsten ein Stück erträglicher, glücklicher und sinnvoller zu machen.“

 Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und es fasst ziemlich gut zusammen, was ich für mich persönlich schon länger als meinen Sinn im Leben definiert habe. 

In diesem schmalen Band von Lukas Kiemele steckt sehr komprimiert sehr viel Theorie und Information. Vor allem die historischen Streifzüge und komplizierten Satzbauten brachten meinen Kopf zum Rauchen. 

Lieber Lukas, dein Buch brachte mich absolut an die Grenzen meines intellektuellen Denkvermögens und meiner begrenzten Auffassungsgabe. Wie ein Schulkind musste ich mir Sätze und Begriffe unterstreichen und mir den Text wahrhaft erarbeiten. Es war eine ungewohnte Herausforderung, der ich mich gerne gestellt habe und die sich für mich gelohnt hat. Ich nehme für mich persönlich die Handlungsaufforderung mit, sich angesichts der Krisen nicht hinter Trauer und Wut und bei mir speziell hinter Zynismus zu verstecken, sonder aktiv zu werden, wo es mir möglich ist. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert