Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich diesen Roman gelesen habe. Laut Klappentext ist er schon 1990 in England erschienen, auf deutsch aber erst ein paar Jahre später. Byatt ist auch heute noch mit Romanen in der Literaturszene vertreten aber gefühlt ist sie nicht (mehr) sehr bekannt.
Nachtrag: Gerade gesehen, dass momentan ein Film im Kino läuft, der auf einem Roman von ihr basiert: der verliebte Dschinn (mit Swinton und Elba).
Ich kann diesen Roman immer noch mit sehr gutem Gewissen empfehlen, was nicht bei vielen älteren Belletristikwerken der Fall ist, weil sich die Welt und die Sprache einfach weiter dreht.
Inhalt: kurz, es geht um romantische Liebe. Wer jetzt denkt, aha, Kitschalarm, hat nur teilsweise recht. Ja, es wird kitschig. Ja, es gibt Paare, die sich nicht zusammenkommen und ja, es gibt Paare die zusammenkommen. Doch das fasst die Handlung nur sehr unzureichend zusammen.
Der Roman ist ein Plädoyer für die Liebe und eine Ermunterung sich immer wieder in die Gefahr zu begeben und sich ganz einzulassen.
Die Rahmenhandlung spielt im heute und umrahmt in Form einer Art literarischen Detektivgeschichte eine viktorianische Liebesgeschichte. Diese Liebe entspannt sich zwischen dem renommierten, verheirateten Schriftsteller R. H. Ash und Christabel LaMotte in Form von Briefen und Gedichten.
Ich merke, ich werde es mit meinen Mitteln nicht schaffen, dem Roman gerecht zu werden. Bis jetzt hört sich alles wie schon mal dagewesen und trivial. Doch das Buch ist alles andere als trivial und mehr als ein Liebesroman, er ist voll von menschlichen Seelenerforschung, er lotet aus, welchen Preis v.a. Frauen für Liebe zahlen müssen und stellt die Fragen, ob es das überhaupt wert ist.
Das Lesen ist ein tiefsinniger literarischer Genuß, dabei auch noch spannend und stellt eine der größten Fragen des Lebens. Diese Kombination trifft man nicht allzu häufig.
Es gibt einen Wikipedia Eintrag zu diesem Buch, in dem Ihr den Inhalt und sonstiges besser nachlesen könnt, falls Euer Interesse geweckt ist.
Die Verfilmung mit Paltrow und Eckhart habe ich natürlich auch gesehen, aber er kommt an die Komplexität des Roman bei weitem nicht heran und bleibt auf dem Level eines netten anspruchsvollerem Liebesfilms, bei dem das Ende schon zu Anfang absehbar ist.
Ein Roman, der mich tief beeindruckt und geprägt hat!
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