Ich mag ja schon ganz gerne Sachbücher. Das Problem bei vielen Sachbüchern ist, dass, wenn man nicht leidenschaftlich an dem Thema interessiert ist, die Lektüre manchmal langweilig und trocken ist. Pageturner sind das leider selten.
Umso erfreulicher sind dann Bücher, die Sachinhalte mit emotionaleren, persönlichen Geschichten verbinden. Ein solches (Hör-) Buch ist „Der Gesang in den Meeren“.
Cunningham verbindet hier persönliche Reise- und Lebensgeschichte mit vielen Sachinformationen über die Meereswelt, insbesondere über Grauwale, und Umweltschutz. Mir gefielen Cunninghams Schilderungen ihrer persönlichen Situation, über ihre schwierigen Beziehungen zu ihrer Mutter und dem Vater ihres Kindes (dieser Typ!). Als übergeordnete Rahmenhandlung dient ein Roadtrip, den sie als alleinerziehende Mutter mit ihrem kleine Sohn Max entlang der Wanderroute der Grauwale unternimmt.
Sie thematisiert dabei Erfahrungen mit Diskriminierung, der sie als Alleinreisender Frau mit Kleinkind des öfteren ausgesetzt ist, aber auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die ihr und Max entgegengebracht wird.
Besonders interessant fand ich die Beschreibung ihrer Zeit bei den Inupiat, wo ausführlich auf den geschichtlichen Kontext, die Waljagd und die jetzige Lebenssituation dieses Volkes eingegangen wird. Cunningham geht dort mit den Menschen und der Natur eine tiefe Verbindung ein, die sie noch Jahre später begleiten wird.
Ich erfuhr eine Menge über verschiedene Walarten, besonders über die Lebensweise der Grauwale. Die Geschichte und Auswirkungen des Klimawandel spielen dabei eine große Rolle und werden immer wieder thematisiert, denn sie beeinflussen nicht nur die Meereswelt und ihre Bewohner*innen, sondern unser aller Leben ist dabei sich zu verändern.
Ich fühlte mich durch das Hörbuch wunderbar und lehrreich unterhalten!
Gelesen von @julia_nachtmann
Aus dem Englischen von #karenwitthuhn
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