Die Rotte von Marcus Fischer

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Die Rotte von Marcus Fischer - Rezension

Gerade beendet und sehr zufrieden!

🔸 Im Mittelpunkt von Fischers Roman steht die junge Elfie, die nach dem vermuteten Selbstmord ihres Vaters mit ihrer Mutter alleine ihren ländlichen Hof, inklusive Felder und Tierwirtschaft, bewirtschaften will. Land verkaufen, an die Rotte, die sich schon um das saftige Filetstück sammelt, kommt nicht in Frage. Elfie trauert um ihren Vater und hat massive mental health issues, wie man heute sagen würde.

Elfies Heirat mit dem angeheuerten Franz läutet den Untergang ein, den Franz weiß sich nicht in der Rotte zu integrieren und hat hochfliegende Pläne für den Hof, die zum Scheitern verurteilt sind. Schnell steht es um die junge Ehe der beiden sehr (!) schlecht. Und trinken, nein, saufen, tun die Männer dort alle.

Es geht immer weiter abwärts für Elfie, bis sie an der Talsohle in einer tiefen Depression strandet. 

🔸 Natürlich wird die Depression in Fischers Roman nicht so genannt, da der Text konsequent in „originären Sprachsound“ gehalten ist, was mir ziemlich gut gefällt. Dadurch erzeugt Fischer eine unglaubliche Authentizität und durch die direkte Rede werden seine Figuren sehr lebendig. Dabei ist die oft grob und direkt wirkende Sprache nie plumb oder eindimensional.

🔸 Ich las den Roman mit großem Lesevergnügen, v.a das Ende hat mir gut gefallen.  Letztendlich ändern sich die Zeiten und die Macht des Patriarchats währt nicht ewig.

Dieser Roman ist v.a. sprachlich schon sehr besonders und ich kann ihn euch wärmstens weiterempfehlen, wenn euch dieses Genre des Anti-Heimat Romans anspricht. 

Vielen herzlichen Dank an den leykam Verlag für das digitale Leseexemplar!

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