Modern Heart Break von Laura Melina Berling

Geschrieben von:

Modern Heart Break Laura Melina Berlin Rezension

Ich verfolge Laura Melina Berling und ihrem @littlefeministblog schon länger auf Instagram und liebe ihre feministischen und authentischen Posts. Vor allem ihre Dating Typologien brachten mich zum Lachen. 

Was ist mit diesen Typen los? Wie kann man mit solchen Typen eine Beziehung führen? Spoiler: am besten gar nicht! 

Und: es liegt nicht an dir!

Ihr Buch „Modern Heart Break“ wollte ich unbedingt lesen, auch wenn ich streng genommen schon lange keine Dating Issues mehr habe und meinen Beziehungsstatus zwar als unverheiratet aber …verbindlich beschreiben würde.

Dennoch, auch in längeren Beziehungen kann mensch Liebeskummer haben und sich fragen: Warum bekomme ich das nicht besser hin?

Berling streift zudem das heutige Datingverhalten, anders als ihr Instagram Account suggeriert, nur sehr kurz. Vielmehr beschreibt sie das Verhältnis unserer Gesellschaft zur romantischen Liebe in viel größerem Zusammenhang. 

Zur besseren Anschaulichkeit lässt sie Episoden aus ihrem privaten Leben, ihrer Prägung und ihren Beziehungen einfließen. 

Ihr Buch und ihre Erklärungen zum aktuellen Stand von Beziehungen heute sind wissenschaftlich fundiert und durch viele Zitate untermauert. Berling verwendet Thesen der von mir geschätzten Eva Illouz, aber anderer Psycholog*innen und Sozialwissenschafler*innen. Sehr unterhaltsam finde ich auch die Verweise auf Pop- und Filmkultur und wie unsere Vorstellungen von ihnen geprägt werden.

Berling hat einen sehr eingängigen und leicht lesbaren Schreibstil, was „Modern Heart Break“ zur perfekten Einsteigerlektüre für jüngere Menschen macht, die sich noch nicht viel mit Feminismus und den Hintergründen und Möglichkeiten moderner Beziehungsformen auseinandergesetzt haben.

Zu jedem möglicherweise nicht geläufigen Begriff gibt es eine Erklärung und im Zweifel ein hinten angehängtes Glossar.

Auch den historischen Abriss über die Herkunft und Besetzung des Begriffes „Liebe“ finde ich schön zusammengefasst und mit Hinweisen zur weiteren Lektüre.

Basics für junge Feminist*innen

Das letzte Kapitel mit dem möglichen zukünftigen Umgang unsere Gesellschaft und den Vorschlägen, was sich ändernde könnte, damit mehr verbindliche Beziehung auf Augenhöhe möglich ist, führt mir vielmehr schmerzhaft vor Augen, wie weit mein Zynismus schon gediehen ist.

„So wünsche ich mir eine Vielfalt an romantischen Beziehungsformen, die immer wieder ausgehandelt werden können und in denen sich niemand in eine Form pressen muss, die nicht passt.“

Das wünsche ich mich natürlich auch und das Buch gibt mir die Anregung meinen eigenen Zynismus und Resignation bzgl. Beziehungen zu überdenken und angesichts Berlings Optimismus trotz ihrer schlechten Erfahrungen selbst positiver in die Zukunft zu blicken.

„Ich glaube nach diesem Buch immer noch an die Möglichkeit von Liebe, Intimität, Nähe und Zärtlichkeit.“

Modern Heart Break Laura Melina Berlin Klappentext

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert