Dieses Buch ist irre! Wie ein Sog hat mich diese Buch in seinen Bann geschlagen.

Aufmerksam wurde ich auf das Buch über das Feuilleton, meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Durch die Besprechungen war mir klar, dass es sich hier nicht um ein paar oberflächliche Anekdoten aus der Modelwelt handelt.

Dennoch war ich überrascht, mit welcher Klarheit und Reflexion Frau Ratajkowski ihr Leben und ihre Branche analysiert!

Es gibt Einblicke in eine Welt die den meisten von uns wahrscheinlich zutiefst fremd ist. Seit ihrer Kindheit ist Ratajkowski (und ihr ganzes Umfeld) von Äußerlichkeiten und Schönheit besessen. Das Aussehen steht immer an erster Stelle und ist der Mittelpunkt ihres Lebens.

Es ist faszinierend, wie Ratajkowski ihre Attraktivität benutzt und auf der anderen Seite ausgenutzt wird. Ihr Aussehen bestimmt jede ihrer Beziehung in absoluter Weise und ihre Beziehungen bleiben immer an der Oberfläche.

Die Texte sind zum Teil anekdotisch und zum Teil eigene Reflexionen, die stark feministisch geprägt sind. Sie gehen bis in die Kindheit zurück und enden mit der Geburt ihres Sohnes.

Mit der Mutterschaft scheint Ratajkowski ein neues Kapitel in ihrem Leben beginnen zu wollen.

Das autobiografische Buch zeigt gut welche negativen Erfahrungen und Konsequenzen es mit sich bringen kann, wenn man sich rein über Äußerlichkeiten definiert. Wie gefährlich es werden kann, den eigenen Wert immer daran zu knüpfen, welchen Wert andere uns auf Grund unserer Attraktivität zugestehen.