ANTOINETTE von Robbert Welagen

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Antoinette Robbert Welagen Rezension

Abschied nehmen von einem Traum. Von einem Lebensweg, der, obwohl so sehr gewünscht, verschlossen geblieben ist.

Ein oft aufgegriffenes Thema in der Literatur und hier ruhig und reduziert bearbeitet von dem niederländischen Autoren Robbert Welagen.

Die Handlung von „Antoinette“ ist in einem Thermalbad von Budapest angesiedelt. Hier hatten sich vor sieben Jahren Robbert und seine zukünftige Frau Antoinette zum ersten Mal verabredet.

Ich lese die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Robbert, der auf seine Frau wartet. Während er alleine das Thermalbad besucht, lässt er Erinnerungen an die Beziehung zu Antoinette Revue passieren. Ihr Kennenlernen, ihre leidenschaftliche Verliebtheitsphase, dann die gemeinsamen Träume von einer Familie mit Kindern. Sie werden sich nicht erfüllen, denn das Paar wird trotz immer größerer medizinischer Anstrengungen nicht schwanger.

Während Antoinette sich verzweifelt immer mehr zurückzieht, verdrängt Robbert seine Trauer und sucht Trost außerhalb der Beziehung. Sie verlieren sich.

Während seines Besuches des Thermalbads wirkt das warme Wasser auf Robbert wie eine Reinigung und eine tröstende Umarmung. So wie das Wasser fließen seine Gedanken. Er beobachtet die anderen Badegäste, die durch das Wasser und die Nacktheit auf ihre menschliche Körperlichkeit reduziert sind. Genauso wie er selbst.

Kann Robbert, losgelöst von seiner Arbeit, seinem Alltag und jeder Ablenkung seine Gefühle erkennen und sich mit ihnen versöhnen?

Wird er sich mit Antoinette treffen und ist eine Aussprache oder Versöhnung möglich?

Welagen hat mit „Antoinette“ einen sehr stimmungsvollen und aufs Wesentliche reduzierten Roman geschrieben, der mir in seiner sprachlichen Kraft sehr gut gefallen hat. Ein ruhiger und unaufgeregter Text, der dennoch oder gerade deswegen eine große emotionale Eindringlichkeit entfaltet.

Antoinette Robbert Welagen Klappentext

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