DER FLUCH DES HASEN von Bora Chung

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Der Fluch des Hasen Bora Chung Rezension

Wenn Kurzgeschichten, dann bitte so!

I mean, das Cover von „Der Fluch des Hasen“ ist an sich schon Hammer, aber der Inhalt steht dem um nichts nach.

Manche Geschichten sind wirklich gruselig, manche verzaubert märchenhaft, aber nicht auf die gute Art, bei der am Ende das Böse bestraft wird und das Gute gewinnt. 

Im Gegenteil, Chungs Geschichten sind geprägt von einem ungleichen Kampf gegen die unendliche Gier der Menschen. Der Gier, der Unschuld und Reinheit zum Opfer fällt oder selbst verdorben wird.

Mir gefallen besonders die monströsen Geschichten, die in unserer heutigen Zeit spielen und die Absurdität unseres Lebens wider spiegeln. Was ist schon normal? Ein Kopf aus Fäkalien der in der Toilette erscheint? In diesen Geschichten steckt einiges an Gesellschaftskritik, die sich hinter dem Horror versteckt, die aber angenehm deutungsoffen gehalten ist.

“Cooler, genial-verrückter K-Horror!“ – Ed Park

Andere Geschichte kommen im Gewand alter Schauergeschichten daher und erinnern mich vom Erzählton an die Märchen und Sagen meiner Kindheit. Heraus ragt  “Die Falle”, eine ganz furchtbare und schreckliche Erzählung über die blinde Gier der Menschen und das generationenübergreifende Leid, das sie verursacht.

Aber auch das titelgebende “Der Fluch des Hasen” ist eine wahrhaft schauerliche Geschichte, die am Ende mit einer Gänsehaut erzeugenden Pointe aufwarten kann.

Wirklich ein ganz toller Band mit außergewöhnlichen und surrealen Kurzgeschichten, der zu Recht auf auf der Short List für den International Booker Price steht.

Eine Empfehlung für alle, die es abgedreht, düster und schaurig mögen. Nicht nur für Kurzgeschichtenliebhaber*innen!

Aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee

Vielen, vielen Dank an dieser Stelle an CulturBooks für das tolle Rezensionsexemplar!

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