ESKALATIONSSTUFEN von Barbara Rieger

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Eskalationsstufen Barbara Rieger Rezension

REZENSION

Warum geht sie nicht einfach? Warum lässt sie sich das gefallen? Ich würde ja einfach abhauen!

Ja, einfach.

Von außen sieht es immer so einfach aus. Einfach gehen, oder noch besser, einfach gar nicht erst so eine Beziehung anfangen.

Ein hartes aber wichtiges Thema das Rieger für ihren neuen Roman gewählt hat, denn nicht nur in Österreich und Deutschland, sondern weltweit werden Männer* gegenüber ihren (Ex-)Partner*innen gewalttätig bis hin zum Femizid. Die Dunkelziffer ist bei Gewalt in Beziehungen besonders hoch.

Riegers Protagonistin Julia ist eine liebenswerte, junge Frau, die gerne zeichnet und beruflich sehr engagiert ist. Sie hat einen kleinen Freundeskreis und eine lockere und offene Fernbeziehung, deren Unverbindlichkeit sie bewusst genießt.

Als sie bei einer Vernissage den Maler und Künstler Joe trifft, ist sie elektrisiert. Das sofortige Interesse des souverän wirkenden Mannes schmeichelt ihr und die immense körperliche Anziehung macht es ihr leicht, auf Joes Annäherungsversuche einzugehen.

Nicht zufällig erinnert mich der Beginn der Liebesgeschichte von Julia und Joe an  die toxischen Narrative mancher beliebter spicy Romancegeschichten. 

Der Mann mit der gequälten Seele und der tragischen Vergangenheit, der nur mit der wahren Liebe einer reinen Frau gerettet werden kann.

Julia spürt auch bald, dass ihre Beziehung zu Joe nicht gesund ist und nicht auf Augenhöhe stattfindet, doch da greift bereits ihre psychische Abhängigkeit zu Joe. Die nächsten Eskalationsstufen sind schnell erreicht.

Acht Stufen bis zur Eskalation

Rieger schildert Julias Gedankengänge konsequent und psychologisch nachvollziehbar aus der Ich-Perspektive. Das lässt mich ihre Geschichte besonders gegen Ende atemlos und intensiv miterleben. 

Eine kleine Kritik gibt es für die Kurzbeschreibung, die im Gegensatz zum gelungenen Klappentext meiner Meinung nach schon zu viel, oder besser gesagt eigentlich alles vom Inhalt vorweg nimmt.

  • Barbara Rieger
  • Eskalationsstufen Klappentext

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