Hey guten Morgen, wie geht es dir? Von Martina Hefter

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Hey guten Morgen wie geht es dir Martina Hefter Rezension

Juno und Jupiter leben in „Hey guten Morgen, wie geht es dir“ in einer ramponierten Altbauwohnung Mietwohnung in Leipzig. Das göttliche Paar ist Anfang 50 und kämpft mit allzu weltlichen Problemen. Jupiter ist Schriftsteller, aber seit einiger Zeit krank und pflegebedürftig. Juno kümmert sich um ihn, ist aber aufgerieben zwischen ihrer geliebten Arbeit als Tänzerin und Künstlerin und ihrem schlechten Gewissen.

Das Geld ist knapp und ihr Insektenhotel wird auch nur von einer einzelnen Wildbiene besucht.

Doch hinter jeden Scammer steckt unter den Schichten aus Lügen und falschen Geschichten immer auch ein Mensch. 

Wenn der Lügner selbst belogen wird

Genauso wie den Scannern aus wirtschaftlichen Interessen gefällt es Juno digital zu einer anderen Figur werden zu können. Einer, die frei von jeder Verpflichtung und ungebunden ist, die noch jung ist und noch weit mehr als die durchschnittlichen 23 Jahre zu leben hat.

„Leute wollten nicht wahrhaben, dass sie sterblich waren, aber zuvor wollten sie nicht wahrhaben, dass sie einsam waren.“

Juno benutzt das Internet für ihre Zwecke als Alltagsflucht, als mentalen Abladeplatz. Das Chatten mit den anonymen Männern gibt ihr den Raum nur für sich alleine, der ihr neben der Sorge um ihren Partner im Alltag nur wenig bleibt. Hefters Roman ist für mich auch ein Text über die Liebe, die unter den Belastungen des Lebens vielleicht leise wird, aber immer hörbar bleibt kann, wenn man sich darauf konzentriert.

Ein autobiografischer Text im Schutz der Göttlichkeit?

Oder vielleicht auch um mich mit dieser Schönheit und Melancholie zu beschenken, die ich ebenfalls reichlich in diesem sprachlich wunderschönen und teilweise lyrischen Roman finden kann.

„Juno blieb still. Wie schön dieser Moment war, und wie glücklich sie war, ihn erlebt zu haben, einen kostbaren Moment von wirklicher Schönheit.

Denn Schönheit war es, die am Ende im Gedächtnis blieb, nicht äußere Schönheit, sondern die Schönheit eines Moments, der völlig unerheblich war.“

„Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ war letztendlich ziemlich anders, als ich auf Grund des Klappentextes vermutet hatte und ich bin sehr froh darüber. Ich möchte diesen zarten und persönlichen Roman gerne allen ans Herz legen, die hinter einer göttlichen Fassade der Sterblichkeit begegnen wollen.

Lust auf Literatur – Leseempfehlung!

❗️Kleine Korrektur: bei dem Film, der im Roman immer wieder genannt wird, handelt es sich um „Melancholia“ (Lars von Trier) nicht wie oben erwähnt „Euphoria“, Sorry! Und ob die Autorin den Film genauso mag wie Juno kann ich natürlich nur spekulieren!

  • Martina Hefter
  • Hey guten morgen wie geht es dir Martina Hefter Klappentext

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