Und dann verschwand die Zeit von Jessie Greengrass

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Und dann verschwand die Zeit von Jessie Greengrass Rezension

Ich lese unwahrscheinlich gern dystopische Romane. Ihr findet in meinem Feed so einige davon. Es fasziniert mich, was die verschiedenen Autor*innen jeweils aus dem Szenario machen und welche Weltanschauung sich dadurch offenbart.

Greengrass Dystopie „Und dann verschwand die Zeit“ spielt in einem, durch menschgemachten Klimawandel verursachten, überfluteten England. Doch nicht die Katastrophe steht im Mittelpunkt dieses Debütromans, sondern die Menschen.

Greengrass Figuren sind Grandy, seine Enkeltochter Sally, sowie Caro und ihr jüngerer Halbruder Pauly.

Sie haben sich sich in High House, einem höher liegenden autarken Haus mit Gemüsegarten und Gezeitenbecken und genügend Vorräten vor den steigenden Fluten in Sicherheit gebracht. Das Refugium von langer Hand geplant von Paulys Mutter, einer Umweltschützerin, die das Schlimme vorausgesehen hat.

Doch wie lange wird das Haus Schutz bieten? Und wie kann man miteinander gut leben und auskommen?

Welcher Verlust und Verzicht schmerzt am meisten, wenn plötzlich alles gewohnte und lieb gewonnen verschwunden ist?

„All diese Dinge, verwirkt, und mit ihnen das Urvertrauen, dass alles gutgehen würde, egal, was geschah.“

Für mich ist das Besondere an diesem Roman diese ganz spezielle Stimmung, die Greengrass aufbaut. Eine ganz ruhige Atmosphäre, denn nach dem Wegfall des gewohnten Zivilisation sind ganz andere Dinge wichtig. Zwischenmenschliche Dinge. 

Liebe und Füreinander da sein, ist das, was beständig bleibt.

„Das ist Gnade, und sie ist das Beste, was wir uns erhoffen können. Wir tun füreinander, was wir können. Wir versuchen, gütig zu sein.“

Der Schluss hat mich sehr berührt. Ich habe den Roman „und dann verschwand die Zeit“ sehr gerne gelesen und diese  besondere Stimmung in mich aufgenommen. Vielleicht tendenziell etwas zu unaufgeregt um wirklich ein Highlight für mich zu sein und die Charaktere ein wenig zu undifferenziert in ihren Persönlichkeiten.

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