Alta!
▪️ Was war das für ein krasses Zeug!
Äh, ne sorry, da muss ich jetzt erst mal durchschnaufen, bis ich wieder in gewählterer Sprache von diesem Roman berichten kann…
Also: das war eine brachiale Geschichte. Ich dacht ja schon, als es dem Typen im Steinbruch den Arm abreißt, oh shit, das ist heftig…aber das war ja eher noch harmlos im Vergleich, was danach kommt.
Genug jetzt, ich werde mich sammeln.
▪️ Wir befinden uns in einem abgeschiedenen Bergdorf. Das Leben läuft so, wie es schon immer lief. Die Menschen sind hart. Perspektiven gibt es wenig, v.a. für die Frauen ist das Schicksal vorgezeichnet. Fünf heranwachsende Mädchen, auf der Schwelle zwischen Erwachsensein und Kind, sehnen sich danach zu erfahren, was jenseits des Dorfes liegt.
Sie sehnen sich nach einem anderem Leben, denn das Leben das sie kennen, hält nichts für sie bereit. Nur Gewalt und Unterdrückung. Gewalt ist in Mosters Roman allgegenwärtig. Mensch, Tier und Natur leiden und ächzen unter der Gewalt, auch die Männer und doch sind sie es, von denen die meiste Gewalt ausgeht.
Doch auch Traditionen, die Enge im Dorf und Köpfen und die wirtschaftlichen Zwänge verbreiten Gewalt.
Was manche der Männer vielleicht schon ahnen: das Dorf liegt im Sterben, der Steinbruch ist ausgebeutet und das Eindringen der modernen Außenwelt wird die Lebensweise verändern.
Als ein Fremder ins Dorf kommt, der diese Wahrheit ausspricht, sind die Mädchen fasziniert von diesem Fenster in eine andere Welt. Doch die ganze Situation eskaliert…
▪️ Sprachlich entwickelt Moster mit seinem brachialen Stil eine Gewalt, die beim Lesen tief in mich eindringt. Mit seinen Sätzen malt er intensive plastische Bilder. Manchmal konkret und manchmal abstrakt, ein ganz eigener, neuer und ungewöhnlicher Stil.
▪️ Für mich wirklich ganz herausragend, sowohl in der Handlung als auch im Stil!
Dieser Roman bekommt einen festen Platz in meinem ewigen Bücherregal, ich werde ihn neben „Schlafes Bruder“ stellen, an den er mich in seiner Intensität erinnert hat.
Was für ein Gück das ich Losglück hatte! Danke @nocheinbuch und @arche_verlag!
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