Abschiede von Mutter von Gian-Marco Schmid

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Abschiede von Mutter Gian-Marco Schmid Rezension

“Mein Name ist Gian-Marco Schmid. Ich bin der Sohn meiner Mutter. Dieser Text erzählt unsere Geschichte, die leider traurig ist. Meine Mutter war Alkoholikerin und ging daran zugrunde.”

Mit diesen Worten beginnt der autobiografische Text „Abschiede von Mutter“ des Schweizer Rappers und Schriftstellers Gian-Marco Schmid. Als Rapper ist er unter dem Namen Gimma bekannt und er veröffentlichte ein Dutzend Alben und unzählige Singles mit schweizerdeutschen Texten. Auch in seiner Musik thematisiert er seine schwierige Kindheit und seinen eigenen Kampf gegen die Sucht. Heute gibt in der ganzen Schweiz Workshops für kreatives Schreiben und Musik und hält Vorträge zu Sozialthemen.

Schmid beginnt mit dem Tag, als er vom Tod seiner Mutter erfährt. Zu diesem Zeitpunkt haben sie seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr. 

In anekdotischen Rückblicken erzählt Schmid von seiner Kindheit und der sehr komplizierten und komplexen Beziehung zu seiner suchtkranken Mutter.

Es gelingt ihm treffsicher und aufwühlend die Ambivalenz seiner schwierigen Gefühle zu beschreiben. Sein Text ist auf der einen Seite geprägt von der schonungslosen Schilderung einer prekären Kindheit am Rande der Verwahrlosung und eine harte Anklage.

“Was Mutter mir angetan hat, ist unverzeihlich.”

Auf der anderen Seite aber auch von Dankbarkeit und und ja, auch von Liebe und Bewunderung für diese unkonventionelle Frau, die ihn für sein Leben geprägt hat und ihn auch zu dem Mann gemacht hat, der er heute ist.

“So viele Abschiede von Mutter.

Sie war damals vor Jahren eine andere Mutter gewesen als die Frau, die nun gegangen war. Sie war ein anderer Mensch gewesen, als ich noch jung, ein Kind war.

Stilsicher und authentisch

Die Mutter von Gian-Marco Schmid war eines von 11 Kindern und die Bande zu ihren Geschwistern war eng. Enger als zu ihren eigenen Kindern.

“Uns beiden Kindern wurde im Erwachsenenalter bewusst, wie viel glücklicher und anders unsere Mutter vor uns gewesen sein muss.“

Vieles, das zwischen ihm und seiner Mutter steht, deutet Schmid nur an. Es ist nicht sein erstes Buch, das autobiografische Erfahrungen verarbeitet, aber sein erstes das auf er auf Deutsch verfasst hat.

An seinem Stil erkenne ich, dass Schmid viel Erfahrung im Umgang mit Worten hat.

“Der Klassiker unter den White-Trash-Dramen: das Mutter-und-Sohn-Co-Abhängigkeitsdilemma. Romantik pur im Ödipushotel.”

Der Mann ist Rapper: er schreibt plakativ, konzentriert, authentisch und voller Gefühl.

…. und immer zitierbar, wie du in meiner Rezension gut erkennen kannst.

Und für mich als Elternteil ist es eine Ermahnung und Motivation meiner Verantwortung gerecht zu werden und dabei mein Bestes zu geben.

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