Bright Young Women von Jessica Knoll

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Bright Young Woman Jessica Knoll Rezension

Jessica Knoll ist eine New Yorker Bestsellerautorin. Vielleicht hast du auf Netflix den Thriller „Ich.Bin.So.Glücklich“ gesehen, der auf ihrem Roman beruht? Auch ihr neuester Roman „Bright Young Woman“ war in den USA wieder ein hochgelobter Bestseller. 

Der Ausgangspunkt von Knolls Roman ist ein schreckliches Verbrechen Ende der 70er in Tallahassee, Florida. Ein Mann, er ist bereits ein Serienmörder, bricht nachts in ein Studentinnenwohnheim ein und verletzt, vergewaltigt und tötet mehrere junge Frauen. Dabei geht er brutal und grausam vor und kann danach entkommen.

Als Leser*in erlebe ich den Vorfall aus den Augen der Ich-Erzählerin Pamela, die den Angriff überlebt und den Täter als einzige beschreiben kann.

Die Situation nach der Tat ist unübersichtlich und chaotisch, die Suche nach dem Täter verläuft unkoordiniert und ineffizient. Pamelas Täterbeschreibung wird wenig ernst genommen.

Ermittlungspannen by default

Erst viel später wird klarwerden, wie viele Menschen der Täter bereits getötet und verletzt hat. Und viele der Taten hätten verhindert werden können, hätte man dem Leben und den Worten von Frauen genauso viel Wert beigemessen, wie den Worten und Ansehen eines Mannes.

Knoll erzählt auf verschiedenen, nicht chronologisch ablaufenden Zeitebenen, wie diese Nacht Pamelas Leben beeinflussen und prägen wird. 

Auch mit ihrer zweiten Ich-Erzählerin Ruth und ihrem zweiten Erzählstrang gibt sie einem weiteren Gewaltopfer eine starke und eigenen Stimme.

Ganz stark finde ich auch, wie Knoll die Atmospähre und das Lebensgefühl der amerikanischen 70er Jahre einfängt.

Mir gefällt, wie sie die Frauen komplett in den Vordergrund stellt und ihren Perspektiven den Vorrang lässt. Nicht einmal der Name des Täters, wird genannt, obwohl ich ihn natürlich kenne, genauso wie die Details seiner Taten. 

Der Schluss des Romans macht mich wütend, weil es stimmt, was Knoll ihre Protagonistin Pamela sagen lässt. „weil Mühe und Geld in eine entstaubte Version der Geschichte für eine neue Generation geflossen waren, nur damit der Regisseur dieselben Scheuklappen tragen konnte wie die Männer, die vor vierzig Jahren die Schlagzeilen schrieben.“ 

Mit „Bright Young Women“ arbeitet Knoll gegen diesen Fokus und gegen die Mystifizierung von Mord und Gewalt. Sie tut dies in der Form eines spannenden Romans mit Page-Turner Qualität, der mich stilistisch aber nicht ganz überzeugen konnte. Der inkonsistente Aufbau und die Einführung von Ruth als zweite Erzählerin hat mich stellenweise überfordert. Für mich hätte der gesellschaftskritische und feministische Ansatz, der besonders auf den letzten Seiten anklingt, gerne noch stärker ausgearbeitet werden können.

Aber auf jeden Fall eine Empfehlung für Liebhaber*innen amerikanischer Spannungsliteratur!

  • Jessica Knoll
  • Bright Young Woman Jessica Knoll Klappentext

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