Brown Girls wachsen in Queens auf. Genauer gesagt, in dem miesen Teil von Queens, New York. Dort werden sie älter, verlieben sich, gehen weg, oder bleiben. Manche gehen aufs College, die meisten nicht. Manche heiraten, manchen heiraten sogar mehrmals, und manche nicht.
Manche werden selbst Mütter von Brown Girls, manche nicht.
Und manche sterben.
Der Roman hat keine einzelne Protagonistin. Er hat viele Hauptfiguren, sie heißen Chanelle, Deepika, Ronnie, Lina, Zainab, Sophie und Aiza oder auch ganz anders. Es ist ein Collektivroman und die New York Times beschreibt es »Als würde sie über jedes Brown Girl sprechen, das im letzten Jahrhundert gelebt hat… Furchtlos!«
Dieser aufregende Debütroman von Andreades, selbst geboren und aufgewachsen in Queens, wurde bereits ausgezeichnet und von der amerikanischen Presse gefeiert.
Auch mir gefällt der Roman, der vom Mädchen sein, Frau sein, Brown sein, anders sein, Mutter sein erzählt sehr gut. Er ist rasant und extrahiert das Älterwerden im Zeitraffer und die vielen Optionen des Lebens komprimiert auf 234 Seiten.
Vor allem aber thematisiert Andreades die Erfahrungen mit Rassismus, Ausgrenzung und Othering als Mädchen und Frau als PoC in Amerika. Die beiläufige Allgegenwärtigkeit der Auswirkungen von Klasse und Race werden in jedem Kapitel und jedem Lebensabschnitt deutlich.
„Die Summe all dieser alltäglichen Erniedrigungen, ihr akkumuliertes Gewicht?“
Auch sprachlich ist „Brown Girls“ Literatur vom feinsten! Andreades studierte Kreatives Schreiben und das merke ich an der Qualität ihres mitreißenden und pulsierenden Textes mit ganz eigenem Sound.
Als Liebhaber*in von amerikanischer Literatur und von besonderen Debüts war dieser Roman eine große Bereicherung für mich!
Aus dem Amerikanischen von Cornelius Reiber
Vielen Dank an den Luchterhand Verlag und das Team vom Bloggerportal für das Rezensionsexemplar und Danke und viel Erfolg an Daphne Palasi Andreades für den Roman!
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