Es brennt öfter in Cwmcysgod.
Cwmcysgod?? Das ist der Name des fiktiven walischen Dorfes aus „Die Schönheit der Rosalind Bone“ und wird ungefähr „Kumkassgad“ ausgesprochen, was ich von dem Hörbuch weiß.
Auf jeden Fall wird dort öfter mal in den Wäldern gezündelt. In der engen und abgelegenen Dorfgemeinschaft ahnt jeder, wer die Feuer legt, aber niemand wird wirklich zur Verantwortung gezogen.
Aber eines Tages kommt in den Flammen eine ältere Frau zu Schaden, die in den Wäldern als Landstreicherin umhergestreift ist.
Nur langsam nähert sich der Roman der walisischen Schriftstellerin Alex McCarthy ihrer Protagonstin, der schönen Rosalind Bone. Die ist nämlich vor Jahrzehnten aus Cwmcysgod abgehauen und hat ihre Schwester Mary und die anderen Bewohner*innen des Dorfes zurückgelassen um ein besseres Leben in der Stadt zu führen.
„Rosalind war schön und Mary nicht“
So einfach ist das und so kompliziert. In Marys Augen hatte Rosalind seit Kindertagen den Vorteil auf ihrer Seite. Immer der Liebling des Vaters, beliebt und später begehrt bei den Jungs, immer mühelos auf der Sonnenseite des Lebens. Mary hingegen ist immer in Cwmcysgod geblieben und hat eine Tochter bekommen.
Die Schönheit der Rosalind Bone: Fluch und Segen? Oder nur Fluch?
McCarthy hat mit Cwmcysgod einen fiktiven Ort geschaffen, der wie so oft in kleineren Dorfgemeinschaften zwischen gegenseitiger Fürsorge und sozialer Kontrolle pendelt. Sie zeigt anhand der auffallend schönen Rosalind, was passieren kann, wenn ein Mensch aus diesem Gefüge herausragt, auch wenn es unverschuldet und unbeabsichtigt passiert.
Auch wenn der Roman nicht besonders umfangreich ist und das Hörbuch in knapp 4h Stunden gehört ist, stecken zwischen den Buchdeckeln doch immens viele Themen und Motive. Mir persönlich gefiel das liebevolle Band der Schwestern am besten, das trotz Trennung und Verrat nie abgerißen ist. Und natürlich der Moment, in dem sich Rosalinds wahre Schönheit zeigt!
McCarthy hat mit Cwmcysgod einen fiktiven Ort geschaffen, der wie so oft in kleineren Dorfgemeinschaften zwischen gegenseitiger Fürsorge und sozialer Kontrolle pendelt. Sie zeigt anhand der auffallend schönen Rosalind die Mechanismen, wenn ein Mensch aus diesem Gefüge herausragt, auch wenn es unverschuldet und unbeabsichtigt passiert.
Auch wenn der Roman nicht besonders umfangreich ist und das Hörbuch in knapp 4h Stunden gehört ist, stecken zwischen den Buchdeckeln immens viele Themen und Motive, ohne überladen zu sein. Mir persönlich gefiel das liebevolle Band der Schwestern am besten, das trotz Trennung und Verrat nie abgerißen ist.
Und natürlich der Moment, in dem sich Rosalinds wahre Schönheit zeigt!
McCarthy wandelt sicher auf dem schmalen Grad zwischen Spannungsroman und literarischem Anspruch ohne abzurutschen, was das Lesen sehr unterhaltsam macht und gleichzeitig keine Tiefe vermissen lässt.
Ich bin sehr gespannt, ob sie diese Mischung bei ihrem (hoffentlich folgenden) nächsten Roman beibehalten wird, oder ob sie sich für eine Seite entscheidet.
Ein kleiner, feiner Roman und ein vielversprechendes Debüt!
Übersetzt von Silke Jellinghaus
Das Hörbuch von GOYALiT wird ruhig und einfühlsam gesprochen von der Schauspielerin Rosa Thormeyer
Vielen Dank, lieber Goya Verlag und Kirchner Kommunikation für das Rezensionsexemplar mit dem wunderschönen Cover und NetGalley für das zur Verfügungstellen des digitalen Hörexemplars!
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