FEUER von Maria Pourchet

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Feuer Maria Pourchet Rezension

Die letzten Kapitel versöhnen mich wieder ein wenig mit diesem Roman „Feuer“, der leider hinter meinen hohen Erwartungen zurückgeblieben ist.

Als beide aufeinandertreffen, glauben sie im jeweils anderen etwas zu finden, das sie dringlichst brauchen.

Ein wilde, rasante Fahrt in den Abgrund beginnt, bis ihre beiden Leben gewaltig implodieren.

Alles schon mal da gewesen?

Das klingt so zusammengefasst äußerst spannend und es macht anfangs schon Spaß diesem nihilistischem Vernichtungstrip zu verfolgen. Doch für mich bleiben die Figuren von Laure und Clément zu sehr an der Oberfläche und es stellt sich bei mir schnell eine gewisse Gewöhnung und Langeweile ein.

Ein bißchen fühlt es sich so an, als hätte ich diese Mutter Tochter Konflikte (Laure) und die Seelenlosigkeit und Verlorenheit eines Typen in der Finanzwelt (Clément) so schon öfter gelesen, vielleicht sogar besser.

Sehr gut gefällt mir die feministische Durchdringung des Textes, eher weniger gut die, zugegeben effektvollen, aber sehr konventionellen Kunstgriffe der Autorin, die Story voranzutreiben.

Pourchets Schreibstil gefällt mir ziemlich gut und liest sich schnell weg. Doch manchmal habe ich das Gefühl, auch hier nur effektvolle Phrasen statt Inhalt serviert zu bekommen.

“Wie Clément verwechselst du Leiden mit schlichter Heiligkeit, die Demütigung deines Körpers mit der Erlösung deiner Discount-Seele.”

Wie gesagt, die letzten Kapitel gefallen mir dann noch mal richtig gut und lassen mich die Lektüre in Summe doch noch als lohnenswert empfinden. Den Paukenschlag am Schluss habe ich lange vorher kommen sehen, das macht aber nichts, er gefällt mir gut und lässt mich das Buch doch noch halbwegs befriedigt beenden.

Kein Feuer bei mir, lauwarme Unterhaltung durchaus.

Aus dem Französischen von Claudia Marquardt

Feuer Maria pourchet Klappentext

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