We all shine on von Elliot Mintz

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We all shine on Elliot Mintz Rezension

John, Yoko und ich – einzigartige Einblicke in das Leben von John Lennon und Yoko Ono

Also ich bin und war niemals ein super großer Beatles Fan. Natürlich mag ich viele Songs der Band. Sie sind zeitlos und wunderbar.

Aber eigentlich bin ich faszinierter von der Faszination und der ganzen Fan-Kultur, die auch nach der Auflösung der Band weiterbestand.

Und ich interessiere mich sehr für Lebensgeschichten berühmter Menschen und noch mehr für berühmte Liebesgeschichten.

Elliot Mintz Buch bestärkt meinen Glauben daran, dass es zwischen Yoko und John eine große Liebesgeschichte gab.

Mintz, der in Los Angeles als Radiomoderator arbeitet, lernt als erstes Ono kennen, als er mit ihr ein Telefoninterview führt. Überraschenderweise ruft sie ihn danach noch öfter an und es entspinnt sich in den Gesprächen eine zarte Freundschaft, die sich allerdings rasch vertieft.

Mintz lernt auch John kennen und die Freundschaft weitet sich auch auf ihn aus.

Ich denke während dem Hören oft über diese spezielle Beziehung zwischen den dreien nach. 

Ist das, was Mintz beschreibt, wirklich eine Freundschaft auf Augenhöhe?

Zumindest die erste Zeit ihrer Bekanntschaft würde ich das nicht so sehen, und auch Mintz stellt sich am Ende seiner Geschichte die Frage, was er den beiden wirklich bedeutet hat.

Ihm ist das Machtgefälle und die Besonderheit dieser Konstellation durchaus bewusst.

Yoko und John sind zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens schon länger Stars, Mintz steht erst am Anfang seiner beruflichen Karriere. Es ist allen klar, wer die Bedingungen der Beziehung diktiert.

Neben den teilweise intimen Einblicken in das Privatleben des Paares fand ich den interessantesten Aspekt des Buches, wie sich die Beziehung zwischen den dreien verändert.

Aus der anfangs sehr einseitigen Bekanntschaft wird eine langjährige, tiefe Freundschaft, die von echtem gegenseitigem Respekt geprägt ist. Bis dahin müssen die drei aber einige Höhen und Tiefen durchleben. Wer mit Yoko und Johns gemeinsamer Geschichte grob vertraut ist, weiß vielleicht wovon ich spreche.

Mintz ist bis zu Johns viel zu frühen und tragischen Tod an der Seite des Paares, verwaltet Johns Nachlass und bleibt auch danach mit Yoko und ihrem Sohn eng verbunden.

Gerade die Beschreibungen der Zeit direkt vor und nach Lennons Tod sind sehr traurig und emotional. Ansonsten behält Mintz oft sein Schutzschild aus einer gewissen Coolness oben. Aber ich empfinde seinen Text, auch wenn er keinen Seelenstriptease hinlegt, durchaus als sehr authentisch und sympathisch. 

Und ja, es gab auch einige private Details aus Yoko und Johns Leben, die mir die beiden in ein menschlicheres Licht rücken, auch wenn Minzt an der künstlerischen Vergeistigung des Paares keinen Zweifel lässt.

Für Yoko und John Fans ist „We all shine on“ sowieso ein Muss, für einfach Interessierte wie mich aber auch ein „Nice to have“.

Das Hardcover erschien letztes Jahr beim @rowohltverlag

Übersetzt von: Pieke Biermann, Sylvia Bieker, Ulrike Strerath-Bolz, Elisabeth Liebl, Anke Wagner-Wolff

Elliot Mintz
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