Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen
Oh, wie habe ich mich gefreut, als „Witches, Bitches, It-Girls“ endlich bei mir in der Post war! Seit ich das Buch in der Vorschau gesehen hatte, war ich in dieses wunderschöne Cover verliebt.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass ich da nicht die Einzige bin und dass wir das Buch jetzt ganz viel in unseren Feeds sehen werden.
Das hoffe ich zumindest, denn dem neuen Buch nach „Das Patriarchat der Dinge. Warum die Welt Frauen nicht passt“ von Rebekka Endler wünsche ich ganz viele Leser*innen.
Für mich ist es das erste Buch der Autorin und ich bin sehr begeistert von dem äußerst unterhaltsamen Stil, mit dem Endler ihre Sachinformationen zu vermitteln weiß. Ich lese ziemlich gerne mal ein Sachbuch, aber umso lieber natürlich, wenn mir die Informationen so persönlich und kurzweilig vermittelt werden.
Endler beleuchtet, wie sich patriarchale Erzählungen und Rollenzuschreibungen über Jahrhunderte hinweg in unsere Gegenwart eingeschrieben haben – von der Hexenverfolgung über Sexismus in Popkultur und Wissenschaft bis hin zu modernen Bro Culture. Dabei ist sie bei aktuellen Debatten absolut on point und legt offen, wie wir noch heute von diesen Mythen geprägt sind.
Somit ist „Witches, Bitches, It-Girls“ natürlich auch thematisch perfekt auf mich und meinen feministischen Lesegeschmack zugeschnitten. Vielleicht sogar zu gut, denn so ganz viele neue Sachen erfahre ich daraus gar nicht. Gerade im Bereich „Witches“ fühle ich mich nach ausgiebiger Roman- und Sachbuchlektüre, wie beispielsweise das sehr empfehlenswerte „Hexen – Eine Weltgeschichte in 13 Prozessen vom Mittelalter bis heute“, bereits ganz gut informiert.
sicher keine langweilige Lektüre!
Besonders toll finde ich, wie Endler aktuelle und zeitgenössische Entwicklungen in Teilen der Gesellschaft und im Feminismus, wie beispielsweise Influencer*innen und Tradewifes, aufgreift und analysiert. Ich möchte hier betonen, dass Endler dabei wissenschaftlich vorgeht und ihre Analysen mit Quellen und Zahlen untermauert, auch wenn ihr Schreibstil sich in seiner Lockerheit angenehm von anderen Sachbüchern unterscheidet.
Ich mag es auch, wie Endler ihre Analyse mit persönlichen Ansätzen und Details ergänzt, seien es Anekdoten oder ihre eigene Meinung. „Witches, Bitches, It-Girls“ ist ein durchgängig feministisches Buch und macht daraus auch sicher kein Geheimnis.
Für mich war es ein großer, unterhaltsamer und informativer Lesespaß und ich finde es gerade für thematische Einsteiger*innen oder auch vielleicht gerade für jüngere Leser*innen perfekt geeignet.
Ich hoffe doch, dass es sich mit dem Cover und dem Titel verkauft wie warme Semmel (oder geschnitten Brot oder was du sonst sagen würdest, um eine große kommerzielle Nachfrage zu metaphorisieren).
Wenn du nach einem unterhaltsamen und feministischen Sachbuch für dich oder zum Verschenken suchst, ist „Witches, Bitches, It-Girls“ sicherlich eine große Empfehlung für dich.
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das gewünschte und heiß ersehnte Rezensionsexemplar mit dem mega Cover. Danke und viel Erfolg an Rebekka Endler für ihr Buch!
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