HEXEN – Eine Weltgeschichte in 13 Prozessen vom Mittelalter bis heute

Geschrieben von:

Hexen Marion Gibson Rezension

Hexen interessieren mich schon seit meiner Jugend. Damit meine ich natürlich keine schwarze Magie, sondern die gesellschaftliche und soziale Rezeption von Hexen aller Art. Die Perfidität von Hexenprozessen, angefangen bei denen im Mittelalter bis hin zu den Hexenjagden der McCarthy Ära und unserer heutigen Zeit.

In der Beschreibung und Analyse von 13 realen historischen Hexenprozessen verschiedener Epochen beleuchtet Gibson vor allem die misogynen Elemente der Hexenverfolgung. Sie geht sehr detailliert auf historische, gesellschaftliche und soziale Hintergründe ein.

Auch veranschaulicht sie anhand der Prozesse, wie sich die Definition und unsere Sichtweise auf Hexerei im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat.

Gibson arbeitet klar heraus, wie die Hexenprozesse aber zu allen Zeiten dazu dienten, gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten, vor allem von Frauen, zu bestrafen und zu verhindern.

Frauenhass mischt sich in vielen Fällen mit Antisemitismus, Fremdenhass und Klassendenken. Auch Behinderungen oder körperliche und/oder geistige Auffälligkeiten konnten das Interesse von Hexenverfolgern wecken.

Ich fand die 13 Prozesse sehr gut gewählt. Sie verdeutlichen beispielhaft die geschichtliche Entwicklungen unserer Gesellschaft im Umgang mit Hexen. 

Schwarze und weiße Magie?

Denn Hexen, Hexerei und Hexenprozesse in ihren vielfältigen Ausprägungen gehören keineswegs nur in Vergangenheit, sondern treten weiterhin sowohl mit positiven, ermächtigenden, wie auch mit negativen, destruktiven Auswirkungen weltweit in Erscheinung.

„Hexen“ war für mich wirklich ein sehr interessantes und auch unterhaltsam aufbereitetes Sachbuch mit feministischer Grundprämisse, das mir sehr gut gefallen hat und das ich dir auf jeden Fall empfehle, falls dich das Thema anspricht. Dass durchweg gegendert wird, fällt mir positiv auf und unterstreicht für mich den feministischen Anspruch des Buches.

Marion Gibson

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