DAS LEUCHTEN DER RENTIERE von Ann-Helén Laestadius

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Das Leuchten der Rentiere Rezension

Dort lebt das indigene Volk der Sámi im ständigen Konflikt zwischen Tradition und Moderne und im Konflikt mit der schwedischen Bevölkerung.

Die Protagonstin von Laestadius ist Elsa, die als Neunjährige mitansehen muss, wie ein schwedischer Wilderer ihr junges Rentier tötet.

Die Rentiere sind für die samischen Rentierbesitzer*innen Teil ihrer Identität, ihre Lebensgrundlage und eine wichtige Grundlage ihrer Kultur.

Es war ein jahrzehntelanger Kampf, den die Sámi führen mussten, um unter dem schwedischen und christlichen Repression wieder als eigenständiges Volk anerkannt zu werden.

„Samisch zu sein bedeutete, seine Geschichte in sich zu tragen, als Kind vor dem schweren Rucksack zu stehen und sich zu entscheiden, ihn zu schultern oder nicht.“

Aber Laestadius Roman ist nicht politisch. Sie stellt komplett die Auswirkungen der gesellschaftlichen Spaltung auf die Menschen und die sozialen Bindungen in den Mittelpunkt.

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Denn der Tod von Elsas Renntier ist nur der Anfang einer langen Reihe von Gewalt an Tier und Mensch. Die durch den Klimawandel veränderten Umweltbedingungen erschweren zusätzlich den Erhalt der Lebensgrundlage der Sámi durch die Rentiere. 

Das brutale Abschlachten der Rentiere und die Untätigkeit und das Desinteresse der Polizei spiegeln den Hass, die Vorurteile und die Ausgrenzung gegenüber den Sámi wieder.

Laestadius, selbst gebürtige Sámi, schreibt in ihrer Danksagung „Manchmal ist die Realität schlimmer als die Fiktion“.

„Das Leuchten der Rentiere“ war ein sehr emotionaler, eindringlicher und gerade im letzten Drittel äußerst spannender Roman. Ich las ihn gefesselt und lege ihn dir, wenn du nach einem ausgiebigen Schmöker suchst, sehr ans Herz.

Ein weiterer Roman von Laestadius „Die Zeit im Sommerlicht“ wird im kommenden Frühjahr erscheinen.

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