MIGRANTENMUTTI von Elina Penner

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Migrantenmutti Elina Penner Rezension

Dass Elina Penner messerscharf und gleichermaßen kritisch wie lustig schreiben kann, wusste ich schon aus ihren Texten des Elternportals Hauptstadtmutti.

Jetzt konnte ich mir mit dem Hörbuch „Migrantenmutti“ die volle Dröhnung geben.

Oh ja und das war so gut!

Penner haut raus, pauschaliert und polarisiert und das macht mir richtig viel Spaß. Es ist eine hammerharte Benennung der abgefahrene Widersprüchlichkeiten, die unsere Gesellschaft, oder wie Penner es nennt, die Kultur der Mehrheitsgeselschaft ausmacht.

Ich LIEBE beispielsweise das Kapitel über den Medienkonsum der Kinder. Eine äußerst lustige und zynnische Abrechnung, in der Penner den Kontrollwahn des Medienkonsum als Distinguierungsmerkmal der gesellschaftlichen Klassen entlarvt.

Auch in diesem Kontext: wie geil ist bitte die Analyse von Frauentausch?? Kann Elina Penner bitte regelmäßig TV Formate besprechen?

Dabei ist Penners Buch keine wissenschaftliche Arbeit, sie bezeichnet sich selbst nicht als Journalistin, wie sie im Vorwort schreibt. 

Und ja, es dreht sich in Migrantenmutti um Penners Meinung, es ist ihr Buch. Das macht sie sehr deutlich und das finde ich gut. 

Ich bin in einigen Punkten nicht Penners Meinung, aber diese Reibungen und ihre machmal polarisierenden Aussagen finde ich fast hilfreicher als diese Texte, in denen ich mich 100% wieder finde und bei jedem Satz ausrufe: Genauso ist es! Das bestätigt mich zwar in meinen Ansichten, hilft mir aber nicht zu wachsen oder meine festgefahrenen Meinungen zu reflektieren.

Das schafft Penner mit „Migrantenmutti“. Ja, ich bin über so einiges ins Grübeln gekommen. Nein, nicht über den TV Konsum meiner Kinder. Hier habe ich aus Gründen schon lange Penners Stadium „egal, egal, egal“ erreicht. I really own it.

Nein, nachdenklich vielmehr über den allgemeinen Umstand, wie Prägung, Klasse und Herkunft mich definiert haben und wie zufrieden ich mit dem Stand meiner Aufarbeitung davon bin.

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