ANGSTTIER von Lola Randl

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Angsttier Lola Randl Rezension

REZENSION

Auf das Hörbuch „Angsttier“ wurde ich zufällig beim Stöbern durch das auffällige Cover aufmerksam und durch den Titel. Eine kleine Rechercher ergab Vielversprechendes.

Markus Kriener von der Aachener Zeitung verpspricht „Ein Schauerroman, bei dessen Lektüre der Mund immer trockener und die Beklemmung immer größer wird.“ Auch anderen Pressestimmen zum Roman der bereits für den Buchpreis nominierten Autorin klangen äußerst verheißungsvoll.

Nach dem Hören muss ich sagen: Ja, ich fand den Roman ziemlich gut, wenn auch nicht ganz so eindringlich und begeisternd, wie die Pressestimmen mich erwarten ließen.

Gerade am Anfang brauchte die Geschichte einige Zeit, bis sie Fahrt aufnimmt. 

Randls Erzähler heißt Jakob und ist, wie so oft, Schriftsteller.

Er und seine Frau Friedel möchten eine Familie gründen und sich fürs perfekte Idyll ein Häuschen im Grünen gönnen. Beides erweist sich als schwierig. Das Erstere aus ungeklärten Gründen, das Zweite aus finanziellen. 

Zum Glück sind Friedels Eltern gut betucht und so klappt es dann doch mit dem kleinen Häuschen auf dem Land. 

Jakob fällt allerdings aus allen Wolken als er bei dem notariellen Kauftermin feststellt, dass er nicht mit im Grundbuch stehen wird, sondern Friedel und ihre Eltern die Sache unter sich ausmachen.

Das Angsttier – eine Manifestation der Angst?

Jakob hat einige Issues aus seiner schwierigen Kindheit mit seiner alleinerziehenden Mutter und seine daraus resultierender unbewusste Angst Vater zu werden, manifestiert sich zunehmend.

Das ist zumindest meine Lesart des zunehmend erscheinenden Angsttieres, das im ländlichen Unterholz lauert und Jakob letzendlich beißt.

In der zweiten Hälfte nimmt der Roman einiges an Fahrt auf und ich tauche in die fieberhafte Wahnwelt von Jakob ein. 

Wahrscheinlich hatte ich auf Grund der Inhaltsbeschreibung und Pressestimmen einen weitaus überspitzteren und extremeren Roman erwartet. Die Gesellschaftskritik empfand ich dann doch als eher unterschwellig und nur manchmal wird direkt auf den Wahnsinn unseres Zusammenlebens Bezug genommen. Aber wunderbar interpretationsoffen die Frage, ob auch in mir ein Angsttier lauert und ob es mich beißen wird.

Den Schluss, gefällt mir dann richtig, richtig gut und hat durchaus einige schaurige Qualitäten à la Hitchcock!

Sehr gerne gehört!

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