Anne Sauer über Taylor Swift
Ich bin definitiv kein Swiftie. Und nachdem ich den Essay „Look what she made us do“ von Anne Sauer über die Musikerin gelesen habe, bin ich jetzt immer noch keiner.
Ich habe sogar einige Songs aus Sauers Playlists mit ihren Lieblingssongs angehört, aber Swifts Musik löst bei mir einfach so gar keine Emotionen aus. Wenn ich irgendwo einen Song von Swift hören würde, würde ich ihn nicht als solchen erkennen.
Aber nach „Look what she made us do“ bin ich darüber fast ein wenig traurig, denn in ihrem persönlichen Essay beschreibt Sauer sehr eindrücklich, wie lange Taylor Swift sie schon begleitet und was die Künstlerin und ihre Musik ihr bedeuten.
Sauer beschreibt die Gemeinschaft der Swifties als große, globale und vor allem empowerende Bewegung, die von ihrer gemeinsamen Liebe zu dem Star vereint wird.
Swift ist Idol, Role Model, Identifikationsfigur und Freundin in Personalunion. Und dass Swift nicht nur ein unbedeutendes Popphänomen ist, sollte spätestens seit der Aufgabe ihrer politischen Neutralität der Sängerin klargeworden sein. Swift ist ganz klar eine Frau mit globaler Macht und Einfluss und das wird auch ihre sexistische und sogar misogyne Rezeption nicht ändern.
Mega Star for feminism
In Sauers Essayband sind für mich die stärksten Passagen die Kapitel, in denen Sauer sehr persönlich und reflektiert über die Bedeutung von Taylor Swift auf ihr eigenes Leben und die Weiterentwicklung ihrer feministischen Werte schreibt.
Und genau wie Sauer stößt mir die Unterteilung und vor allem die Bewertung von Kunst, sei es Musik, Literatur oder Fernsehen, in E und U schon immer bitter auf, weil meiner Meinung nach die Einteilungskriterien sexistisch, klassistisch und rassistisch unterwandert sind. Der Goldstandard für wertvolle und sogenannte ernsthafte Kunst ist noch immer der weiße Knacker.
Dass Anne Sauer, der ich schon länger auf Instagram folge und die für mich eine ernsthaft Person im besten Sinne in der Literaturbubble ist, für ihre erste Verlagsveröffentlichung einen Essay an Taylor Swift geschrieben hat, ist ein Schritt gegen dieses Schubladendenken. Und ich freue mich mega auf Sauers Debütroman der 2025 bei Rowohlt erscheinen wird!
Du musst also sicher kein Fan von Talyor Swift sein, um den Essay mit Vergnügen lesen zu können. Mir gab er interessante Einblicke in das Wesen des Fandomes der Swifties und was die Faszination der Musik und Texte von Swift ausmacht, auch wenn ich vermutlich nie zu einem Swift Song durch die Wohnung tanzen werde.
But why not? Maybe I just should give it a try…
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar. Danke und ganz viel Erfolg für Anne Sauer für den Essay (und natürlich viel Spaß auf besagtem Konzert)!

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