Das Beste sind die Augen von Monika Kim

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Das Beste sind die Augen Monika Kim Rezension

Die koreanisch-amerikanische Autorin Monika Kim vermischt in ihrem Debütroman scharfe Gesellschaftskritik mit spannender und teilweise surrealer Unterhaltung. Eine großartige Mischung, wie ich finde.

Ihre Ich-Erzählerin, die junge Jiwon, ist genauso wie Kim selbst, die Tochter koreanischer Einwander*innen in den USA. Sie erlebt rassistische Ausgrenzung und die großen Unterschiede zwischen der Kultur ihrer Eltern und dem amerikanischen Umfeld, in dem sie lebt.

Einen besonderen Fokus legt Monika Kim auf die krasse Exotisierung und Sexualisierung asiatischer Frauen durch weiße Männer. 

An diesem Tiefpunkt ist sie die perfekte Partnerin für den blauäugigen George, der eine große Vorliebe für devote, asiatische Frauen hat und sie in jeder Beziehung ausnutzt. Jiwon erkennt, anders als ihre Mutter, schnell den wahren Charakter von George, ist aber gegen die Verliebtheit ihrer Mutter machtlos.

Jiwon hat selbst mit eigenen Problemen zu kämpfen: der Übergang an die Uni fällt ihr schwer. Sie lernt neue Freund*innen kennen und entwickelt eine (sehr) bedenkliche Obsession für blaue Augen.

Das Beste sind die Augen?

Dazwischen immer wieder als Thema Jiwons Obsession für blaue Augen. Eine Spiegelung ihrer eigenen Objektisierung durch die Männer in ihrem Leben?

Mir gefällt, dass Kim zeigt, dass Rassismus und Sexismus nicht nur in der plumpen, druchschaubaren Art eines George auftreten, sondern auch viel subtiler und schwerer erkennbar sein können. Jiwons Studienkollege und Wannabe Love-Interest Jeffery steht für eine jüngere und modernere Form männlichem weißen Anspruchsdenkens.

Denn beide Männer leben in dem sicheren Bewusstsein ihrer weißen, männlichen Privilegien – ein Bewusstsein, das sie automatisch glauben lässt, Frauen seien ihnen unterlegen und stünden ihnen als reine Objekte für ihre Bedürfnisse zur Verfügung.

Richtig Spannung kommt dann auf den letzten Seiten auf, wo Kim einen action- und blutreichen Showdown zündet, der mir richtig gut gefallen und einigen Spaß gemacht hat.

Im ganzen Roman verteilt gibt es einige explizite Splatterszenen (vor allem mit Augen), deren Heftigkeit ich persönlich jetzt aber als moderat bezeichnen würde.

Feministischer Horror trifft gesellschaftskritischen Nervenkitzel

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